Echte Profis für das Stromnetz
Mädchensache? Na klar! Immer mehr Frauen ergreifen technische Berufe. So auch Ines Berger. Die 21-Jährige ist Freileitungsmonteurin bei den swa Netze.
Zugegeben, für den Beruf muss man schwindelfrei sein. Denn oft geht es hoch aufs Dach. „Eine meiner Lieblingsaufgaben“, sagt Ines Berger. Die Freileitungsmonteurin findet es spannend, dass sie jeden Tag etwas Neues erwartet. Was genau, das erfährt sie jeden Morgen über das Tablet. „Mal müssen wir Bäume zurechtschneiden, die in die Strommasten wachsen, mal Erdleitungen durchmessen und die richtige Spannung überprüfen oder auf Dächern eindecken“, erklärt Ines Berger, „das bedeutet, ein Haus an die Stromleitung anzuschließen.“ Heute führt sie ihr Auftrag genau dafür zu einem Einfamilienhaus in die Firnhaberau. Zwar haben die Häuser heute in der Regel unterirdische Leitungen, jedoch gibt es immer noch Anlagen, die die Elektrizität über oberirdische Freileitungen ins Haus bringen.
Hoch hinauf und immer unter Spannung
Das Eindecken auf dem Dach bringt schon einen gewissen Adrenalin-Kick mit sich. Ob der Job gefährlich ist? „Wir treffen alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen“, versichert Ines Berger, „da kann gar nichts passieren.“ Selbst wenn sie einmal ins Rutschen kommen sollte, schützen sie die Sicherheitsleinen. Oben auf dem Dach heißt es dann: Leitungen isolieren, Eindeckblech herum, Ziegel zuschneiden und alles so abdichten, dass kein Regen ins Dach laufen kann. Da manche Aufgaben, wie das Arbeiten mit Hochspannung, noch riskanter sein können als das Arbeiten auf dem Dach, gibt es zusätzliche, spezielle Weiterbildungen. Aus gutem Grund darf man in diesem Fall erst nach zweijähriger Berufserfahrung ran. „Auch da – und als Auszubildender sowieso – geht man immer mit einem Kollegen mit, der einem alles erklärt“, so Ines Berger.
Fragt man sie, wie es im Familien- und Freundeskreis ankam, als sie sich für einen eher taffen Beruf entschied, sagt sie: „Am Anfang waren sie schon verwundert, dass ich das machen will. Sie finden es aber gut. Es ist nichts Ungewöhnliches mehr, dass Frauen handwerkliche Berufe ergreifen. In meiner Klasse in der Schule hatte ich auch paar Mädels.“
Augsburg unter den Besten
Das Engagement von Ines Berger und ihren Kollegen ist es zu verdanken, dass Augsburg eine geringe Stromausfallzeit aufweist. Die Fuggerstadt schnitt im bundesweiten Vergleich im Jahr 2018 hervorragend ab. Gerade einmal 4,2 Minuten ungeplante Stromunterbrechung gab es in Augsburg. Im bundesweiten Durchschnitt waren es 16,3 Minuten. So sind die Augsburger immer am Netz – und Ines Berger und ihre Kollegen dafür immer im Einsatz.